Durchschnittliche Aussprache im Englischen

Du glaubst, deine englische Aussprache ist gut? Was wäre, wenn ich dir sage, dass über 80 % der englischen Muttersprachler selbst große Schwierigkeiten haben, Wörter konsistent auszusprechen? Ein Fakt, der uns alle in Staunen versetzt. Durchschnittliche Aussprache – was bedeutet das eigentlich? Der Begriff ist irreführend. Viele Lernende streben nach Perfektion, obwohl es eine einheitliche englische Aussprache nicht gibt.

Die Aussprache des Englischen hängt stark vom geografischen Standort, dem sozialen Umfeld und sogar von den Vorlieben des Einzelnen ab. In den USA kann ein Wort wie „tomato“ auf zwei verschiedene Weisen ausgesprochen werden: /təˈmeɪtoʊ/ oder /təˈmɑːtoʊ/. Und das ist nur eines von vielen Beispielen. Nun, wie kann man die „durchschnittliche“ Aussprache bestimmen, wenn die Sprache selbst so vielfältig ist?

Betrachte zunächst die Vielzahl von Akzenten. Ein typischer britischer Akzent unterscheidet sich massiv von einem amerikanischen, und beide weichen wiederum von der australischen Version ab. Phonetische Unterschiede machen es fast unmöglich, eine „Standardaussprache“ zu definieren, aber das hindert Sprachschulen nicht daran, es zu versuchen.

Eine Untersuchung aus dem Jahr 2022 hat gezeigt, dass Lernende, die einem bestimmten phonetischen Training folgen, ihre Aussprache signifikant verbessern können. Dies führt jedoch nicht zu einem „Durchschnitt“, sondern zu einer bestimmten Akzentprägung. Daten, die von mehr als 2000 Sprachschülern weltweit gesammelt wurden, zeigten, dass diejenigen, die bewusstes Aussprachetraining durchlaufen, eine höhere Sprachkompetenz erreichen als jene, die nur auf Hör- und Sprechübungen setzen.

Wie sieht es nun in der Praxis aus? Hier sind einige der häufigsten Fehler, die Lernende bei der englischen Aussprache machen:

ProblemBeispielRichtige Aussprache
Stummes „R“ im Britischen„car“ wird oft mit „r“ betont/kɑː/
Vokalfärbung„cup“ wird wie „cap“ ausgesprochen/kʌp/
Langes und kurzes „i“„live“ und „leave“ werden verwechselt/lɪv/ vs. /liːv/

Viele Menschen verstehen nicht, dass Englisch eine Sprache mit einer hohen Variabilität ist. Es gibt kein festes Regelwerk, das bestimmt, wie jedes Wort ausgesprochen werden muss. Stattdessen gibt es eine Spannbreite von Möglichkeiten, und es ist diese Vielfalt, die Englisch so faszinierend macht.

Die meisten Sprachlerner machen den Fehler zu glauben, dass sie sich an eine spezifische Akzentnorm halten müssen, um „gut“ Englisch zu sprechen. Die Realität sieht anders aus. Selbst englische Muttersprachler aus verschiedenen Regionen verstehen sich manchmal nur schwer. Und das ist in Ordnung.

Hast du jemals ein Gespräch zwischen einem Texaner und einem Schotten gehört? Das ist fast wie zwei verschiedene Sprachen. Doch beide sprechen Englisch. Warum also der Druck auf uns Lernende? Die Antwort liegt im sozialen Druck, den wir oft selbst erzeugen. Wir wollen verstanden werden, und das ist gut so. Aber was wir wirklich anstreben sollten, ist Klarheit, nicht Perfektion.

Die Hauptfrage lautet also: Wie kannst du deine englische Aussprache verbessern, ohne den unnötigen Druck zu verspüren, perfekt klingen zu müssen? Zunächst einmal ist es wichtig, selbstbewusst zu sprechen. Es gibt kein größeres Hindernis für das Erlernen einer Sprache als die Angst, Fehler zu machen. Fehler sind der Weg zur Perfektion – ironischerweise.

Tipps zur Verbesserung deiner Aussprache:

  1. Phonetische Muster erkennen: Lerne die grundlegendsten phonetischen Muster, die in deiner Zielsprache (zum Beispiel britisches oder amerikanisches Englisch) vorkommen.
  2. Hör auf Muttersprachler: Egal ob durch Filme, Podcasts oder Musik – Immersion ist eine der effektivsten Methoden.
  3. Imitiere bewusst: Wenn du ein bestimmtes Wort hörst, wiederhole es. Achte dabei auf die Lippenbewegungen und die Position deiner Zunge.
  4. Konzentriere dich auf Vokale: Im Englischen spielen Vokale eine extrem wichtige Rolle. Kurze und lange Vokale zu unterscheiden, ist entscheidend.
  5. Sprachpartner finden: Es gibt viele Online-Plattformen, auf denen du mit Muttersprachlern kommunizieren kannst. Interaktive Gespräche sind oft besser als nur zuhören.

Nun zur letzten Frage: Wie gut ist deine Aussprache wirklich?

Es gibt keine objektive Messung. Was jedoch zählt, ist, ob du verstanden wirst. Sprachliche Schönheit liegt im Auge des Betrachters.

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