Sind ETFs rund um die Uhr handelbar?

Exchange Traded Funds (ETFs) sind beliebte Anlageinstrumente, die es Investoren ermöglichen, eine Vielzahl von Vermögenswerten zu einem Bruchteil der Kosten eines herkömmlichen Fonds zu kaufen. Eine häufige Frage unter Investoren ist, ob ETFs rund um die Uhr handelbar sind. In diesem Artikel werden wir die Handelszeiten von ETFs untersuchen, die Unterschiede zwischen verschiedenen Märkten und die Auswirkungen der Handelszeiten auf die Investorenstrategie betrachten.

1. Was sind ETFs?

ETFs sind Investmentfonds, die an Börsen gehandelt werden, ähnlich wie Aktien. Sie ermöglichen den Zugang zu einer breiten Palette von Vermögenswerten wie Aktien, Anleihen oder Rohstoffen. Der Hauptvorteil von ETFs liegt in ihrer Flexibilität und Kosteneffizienz. Da sie wie Aktien an der Börse gehandelt werden, können Investoren sie während der regulären Handelszeiten kaufen und verkaufen.

2. Handelszeiten von ETFs

Die Handelszeiten von ETFs sind in erster Linie von den Handelszeiten der Börsen abhängig, an denen sie gelistet sind. In den meisten Ländern haben Börsen spezifische Handelszeiten, die in der Regel den normalen Arbeitszeiten entsprechen.

  • NYSE und NASDAQ (USA): In den USA sind die Hauptbörsen, die ETFs handeln, die New York Stock Exchange (NYSE) und die NASDAQ. Die Handelszeiten für diese Börsen sind von Montag bis Freitag, von 9:30 bis 16:00 Uhr Eastern Time (ET). Es gibt auch Pre-Market- und After-Hours-Handel, der von 4:00 bis 9:30 Uhr ET bzw. von 16:00 bis 20:00 Uhr ET stattfindet.

  • Xetra (Deutschland): In Deutschland erfolgt der Handel mit ETFs in der Regel über die Xetra-Plattform der Frankfurter Börse. Die Handelszeiten für Xetra sind von Montag bis Freitag, von 9:00 bis 17:30 Uhr Mitteleuropäischer Zeit (MEZ). Xetra bietet jedoch keinen 24-Stunden-Handel an.

  • London Stock Exchange (LSE): Die Londoner Börse ermöglicht den Handel von ETFs von Montag bis Freitag, von 8:00 bis 16:30 Uhr Greenwich Mean Time (GMT). Auch hier gibt es keinen 24-Stunden-Handel.

3. Nachbörslicher Handel und Pre-Market-Handel

Während der regulären Handelszeiten können ETFs an den meisten Börsen gehandelt werden. Viele Börsen bieten jedoch auch Pre-Market- und After-Hours-Handel an. Dies ermöglicht es den Investoren, ETFs außerhalb der regulären Handelszeiten zu kaufen und zu verkaufen.

  • Pre-Market-Handel: Dies ist der Handel, der vor den regulären Öffnungszeiten der Börse stattfindet. Zum Beispiel können US-Börsen wie die NYSE und NASDAQ von 4:00 bis 9:30 Uhr ET geöffnet sein. Der Pre-Market-Handel kann niedrigeres Handelsvolumen und höhere Volatilität aufweisen.

  • After-Hours-Handel: Dieser Handel findet nach dem regulären Handelsschluss statt. Für die NYSE und NASDAQ ist der After-Hours-Handel von 16:00 bis 20:00 Uhr ET verfügbar. Auch hier können Volatilität und Handelsvolumen variieren.

4. Globale Unterschiede

Da ETFs weltweit gehandelt werden, können die Handelszeiten je nach Region variieren. In Asien, Europa und Nordamerika haben die großen Börsen unterschiedliche Handelszeiten, was bedeutet, dass ETFs nicht rund um die Uhr handelbar sind.

  • Asien: In Asien gibt es große Börsen wie die Tokyo Stock Exchange (TSE) und die Hong Kong Stock Exchange (HKEX). Die Handelszeiten sind von 9:00 bis 15:00 Uhr Japan Standard Time (JST) für TSE und von 9:30 bis 16:00 Uhr Hong Kong Time (HKT) für HKEX.

  • Europa: Neben der Xetra in Deutschland gibt es auch die Euronext in Paris und die Borsa Italiana in Mailand, deren Handelszeiten sich an den europäischen Standards orientieren.

5. Auswirkungen auf die Investorenstrategie

Die Handelszeiten von ETFs haben wichtige Auswirkungen auf die Anlagestrategie. Der Zugang zu den Handelszeiten kann beeinflussen, wie und wann Investoren ihre Positionen anpassen. Pre-Market- und After-Hours-Handel bieten zusätzliche Flexibilität, sind jedoch mit Risiken wie geringeren Handelsvolumina und höherer Volatilität verbunden.

  • Volatilität: ETFs, die außerhalb der regulären Handelszeiten gehandelt werden, können höheren Preisschwankungen unterliegen. Dies kann besonders wichtig sein für Investoren, die auf schnelle Marktbewegungen reagieren möchten.

  • Liquidität: Die Liquidität kann außerhalb der regulären Handelszeiten eingeschränkt sein, was zu größeren Spread-Kosten führen kann. Investoren sollten sich der potenziellen Unterschiede in den Handelskosten bewusst sein.

6. Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ETFs nicht rund um die Uhr handelbar sind. Die Handelszeiten richten sich nach den Öffnungszeiten der jeweiligen Börsen, an denen die ETFs gelistet sind. Während es Pre-Market- und After-Hours-Handel gibt, sind diese Zeiten in der Regel begrenzt und können zu höheren Risiken und Kosten führen. Investoren sollten sich dieser Handelszeiten bewusst sein und ihre Handelsstrategien entsprechend anpassen.

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