Wem gehört die IP von Stellar Blade?
Im Fall von Stellar Blade ist die Situation etwas komplexer. Das Spiel wird von dem südkoreanischen Entwicklerstudio Shift Up entwickelt, das 2013 von Hyung-Tae Kim, einem bekannten Künstler und Designer, gegründet wurde. Kim selbst hat sich durch seine Arbeiten an der "Blade & Soul"-Reihe einen Namen gemacht und ist für seinen einzigartigen Kunststil bekannt, der auch in Stellar Blade stark zur Geltung kommt. Hyung-Tae Kim ist nicht nur der kreative Kopf hinter Shift Up, sondern auch ein zentraler Akteur in der Entwicklung von Stellar Blade. Somit könnte man argumentieren, dass Shift Up die Rechte an Stellar Blade besitzt, da es sich um eine Eigenentwicklung des Studios handelt.
Doch es gibt einen weiteren wichtigen Akteur in diesem Puzzle: Sony Interactive Entertainment (SIE). Stellar Blade wurde während eines PlayStation Showcase-Events prominent vorgestellt, und es wurde bekannt gegeben, dass das Spiel als PlayStation-exklusiver Titel erscheinen wird. Diese Partnerschaft wirft die Frage auf, inwieweit Sony möglicherweise Einfluss auf die IP besitzt oder exklusive Veröffentlichungsrechte erworben hat. Sony hat in der Vergangenheit ähnliche Exklusivverträge mit Entwicklern geschlossen, bei denen das geistige Eigentum beim Entwickler verblieb, während Sony die Rechte an der Vermarktung und Veröffentlichung behielt.
Ein weiteres interessantes Detail ist, dass Stellar Blade ursprünglich für mehrere Plattformen geplant war, einschließlich Xbox und PC. Nach der Bekanntgabe der Partnerschaft mit Sony wurde jedoch klar, dass das Spiel nur für die PlayStation 5 erscheinen würde. Dies deutet darauf hin, dass Sony möglicherweise eine bedeutende Rolle in der Finanzierung oder im Publishing-Prozess gespielt hat, was wiederum Auswirkungen auf die IP-Rechte haben könnte.
Hyung-Tae Kim und Shift Up haben sich jedoch bisher nicht eindeutig dazu geäußert, wer die vollständigen Rechte an der IP besitzt. Es ist möglich, dass die Rechte bei Shift Up verbleiben, während Sony exklusive Veröffentlichungsrechte besitzt. In solchen Fällen behalten Entwicklerstudios oft die kreativen Rechte, während der Publisher über das Veröffentlichungsfenster entscheidet.
Ein Blick auf ähnliche Fälle in der Spielebranche zeigt, dass solche Vereinbarungen oft von der Finanzierung und den Verträgen abhängen, die zwischen den beteiligten Parteien geschlossen werden. Sony könnte als finanzstarker Partner in den Entwicklungsprozess involviert gewesen sein, um das Spiel exklusiv für ihre Plattform zu sichern. Dies bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass Sony die IP vollständig besitzt.
Eine vollständige Kontrolle über die IP könnte Shift Up immer noch erlauben, in Zukunft Fortsetzungen zu entwickeln oder das Spiel auf anderen Plattformen zu veröffentlichen, sobald die Exklusivitätsvereinbarung mit Sony ausläuft. Diese Art von Vereinbarungen sind nicht unüblich in der Spieleindustrie. Sie bieten Entwicklern die Möglichkeit, finanzielle Unterstützung von großen Publishern zu erhalten, während sie die kreativen Rechte an ihrem Werk behalten.
Es ist jedoch auch denkbar, dass Sony in Zukunft weitere exklusive Rechte an möglichen Fortsetzungen oder zusätzlichen Inhalten erwirbt, sollte Stellar Blade ein großer Erfolg werden. Das Schicksal der IP könnte sich also mit der Zeit weiterentwickeln, je nachdem, wie gut das Spiel bei den Spielern ankommt und welche Pläne Shift Up und Sony für die Zukunft haben.
In der aktuellen Lage scheint es also, dass Shift Up die geistigen Eigentumsrechte an Stellar Blade besitzt, während Sony die exklusiven Veröffentlichungsrechte für die PlayStation 5 erworben hat. Dies ist eine gängige Praxis in der Spieleindustrie, bei der unabhängige Studios finanzielle Unterstützung von großen Publishern erhalten, um ihre Projekte auf den Markt zu bringen.
In jedem Fall bleibt Stellar Blade eines der am meisten erwarteten Spiele, und die enge Zusammenarbeit zwischen Shift Up und Sony könnte sich als vorteilhaft für beide Seiten erweisen. Wer jedoch die vollständige Kontrolle über die IP besitzt, könnte sich erst mit der Zeit zeigen, wenn weitere Details über die Vereinbarung zwischen den beiden Unternehmen ans Licht kommen.
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