Ist IQOS schädlich?

In den letzten Jahren hat sich das IQOS-System von Philip Morris International als eine der führenden Alternativen zu herkömmlichen Zigaretten etabliert. IQOS, was für „I Quit Original Smoke“ steht, nutzt eine Technologie, die Tabak erhitzt statt ihn zu verbrennen. Dies soll die Menge an schädlichen Stoffen reduzieren, die beim Rauchen freigesetzt werden. Doch wie sicher ist diese neue Art des Konsums wirklich?

Wie funktioniert IQOS?

IQOS funktioniert durch Erhitzen von speziell entwickelten Tabaksticks, die als „HEETS“ oder „Tobacco Sticks“ bezeichnet werden. Diese Sticks werden in ein Gerät eingeführt, das sie auf eine Temperatur von etwa 350 Grad Celsius erhitzt. Im Vergleich zu einer herkömmlichen Zigarette, bei der Temperaturen von bis zu 900 Grad Celsius erreicht werden, wird der Tabak bei IQOS nur erhitzt, nicht verbrannt. Dies soll die Menge an schädlichen Substanzen, die in die Atemluft gelangen, verringern.

Unterschiede zwischen IQOS und traditionellen Zigaretten

  1. Chemische Zusammensetzung: Der Hauptunterschied liegt in der chemischen Zusammensetzung des Dampfes im Vergleich zum Rauch einer traditionellen Zigarette. Beim Erhitzen des Tabaks werden weniger schädliche Chemikalien freigesetzt, da der Verbrennungsprozess, der viele giftige Stoffe erzeugt, vermieden wird.

  2. Nikotingehalt: Der Nikotingehalt in IQOS-Sticks ist vergleichbar mit dem in herkömmlichen Zigaretten, was bedeutet, dass auch die Abhängigkeit potenziell genauso stark sein kann.

Gesundheitliche Risiken

Obwohl IQOS als weniger schädlich als herkömmliche Zigaretten vermarktet wird, sind die gesundheitlichen Risiken noch nicht vollständig erforscht. Studien zeigen, dass die Reduzierung der schädlichen Chemikalien den Gesundheitsrisiken möglicherweise nicht vollständig gerecht wird. Zu den bekannten Risiken gehören:

  • Lungenprobleme: Auch wenn IQOS den Tabak nicht verbrennt, kann das Einatmen von erhitztem Tabakdampf immer noch schädliche Auswirkungen auf die Lunge haben.

  • Kardiovaskuläre Erkrankungen: Die langfristigen Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System sind noch unzureichend erforscht, aber es besteht die Möglichkeit, dass erhitzter Tabak ähnliche Risiken wie das Rauchen birgt.

  • Abhängigkeit: Der Nikotingehalt bleibt hoch, was bedeutet, dass die Gefahr einer Nikotinabhängigkeit weiterhin besteht.

Studienlage und Forschung

Die Forschung zu IQOS und anderen Tabakerhitzungssystemen befindet sich noch in einem frühen Stadium. Einige Studien haben gezeigt, dass IQOS im Vergleich zu herkömmlichen Zigaretten eine geringere Menge an Schadstoffen produziert. Allerdings gibt es noch keine langfristigen Daten, die bestätigen, dass die Verwendung von IQOS tatsächlich zu einem geringeren Gesundheitsrisiko führt.

Gesetzliche und gesellschaftliche Perspektiven

Viele Gesundheitsorganisationen, einschließlich der Weltgesundheitsorganisation (WHO), empfehlen eine Vorsichtsmassnahme bei der Nutzung von Tabakerhitzungssystemen. Die gesetzlichen Regelungen variieren je nach Land, aber in vielen Regionen sind IQOS-Produkte reguliert und unterliegen ähnlichen Restriktionen wie traditionelle Zigaretten.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass IQOS eine weniger schädliche Alternative zu herkömmlichen Zigaretten darstellen könnte, insbesondere im Vergleich zur Menge der freigesetzten Schadstoffe. Dennoch bleibt das gesundheitliche Risiko bestehen, da Nikotinabhängigkeit und mögliche langfristige Auswirkungen auf die Gesundheit nicht vollständig ausgeschlossen werden können. Weitere Forschung ist notwendig, um die langfristigen Effekte besser zu verstehen und fundierte Empfehlungen aussprechen zu können.

Empfehlungen

Für Raucher, die versuchen, ihren Tabakkonsum zu reduzieren oder aufzugeben, kann IQOS eine weniger schädliche Option darstellen. Dennoch ist es wichtig, sich der potenziellen Risiken bewusst zu sein und nach Möglichkeit den vollständigen Verzicht auf Tabakprodukte anzustreben.

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